„Nichts gehört der Vergangenheit an. Alles ist Gegenwart und kann wieder Zukunft werden.“
Fritz Bauer, hessischer Generalstaatsanwalt, Ankläger im Auschwitz-Prozess
Statt einer Einführung zum Thema, stellen wir ein Gedicht eines KZ-Häftling Nr.: 3173, aus dem Jahre 1948 vor. Das aus Anlass des Gedenktages an die Opfer des Faschismus, 10.09.1948 geschrieben wurde. Dieses Gedicht wurde der VVN am 11.11.1993 zugesendet.
In Zuge der Digitalisierung von Unterlagen, Dokumente, Zeitschriften und Broschüren1 sind wir auf erschreckende Zustände in der jungen Bundesrepublik gestoßen, angefangen eigentlich bereits kurz nach dem Ende der Schreckensherrschaft des dt. Faschismus mit vielen Millionen von Toten, bis in den späten 1970-ziger beim Umgang mit Alt-Nazis.
Wir müssen uns nicht wundern, dass in der heutigen Zeit der Rechtsruck immer stärker wird. Wenn wir heute davon reden, dass wir dem Faschismus keine Tür öffnen wollen und ein Verbot der AfD fordern, kann ich (Anm. der Verfasser) nur sagen, dass dies bereits viel zu spät ist.
Wer sich die Geschichte des Umgangs mit den Nazi-Verbrechern anschaut, wird erkennen, dass in der BRD alles Mögliche getan wurde, um diese zu schonen bzw. wieder in Amt und Würden einzusetzen.
So wurden u. a. Prozesse gegen Verantwortlichen dieses faschistischen Systems verschleppt, nicht weiterverfolgt, nicht durchgeführt oder die Angeklagten konnten während den Verhandlungen nach Hause gehen oder wurde mir sehr geringen Strafen verurteilt.
Dies wurde in vielen Aussagen von Betroffenen, Überlebenden der KZ´s, Gerichtsreportagen, Zeitzeugen und sogenannte Nazi-Jäger mit Dokumenten und Zeugenaussagen belegt.
Anhand von Tonaufzeichnungen, Broschüren, Artikeln aus Zeitschriften (u.a. aus „Der Mahnruf“), Ausschnitten aus Akten (natürlich unter Einhaltung des Datenschutzes) und anderen Materialien wird eine kleine Dokumentation entstehen. Eine vollständige Dokumentation ist nicht geplant, da der Umfang der Unterlagen im Archiv für Jahre Arbeit bedeutet und es werden ab und zu neue Dokumente ins Archiv gelangen.
Ingo Müller, August 2024